Siegener Zeitung - Ähnlichkeit mit des Kaisers Logo. Firma Reinhard Krückemeyer und Schlagerstar einigten sich friedlich
Wilnsdorf
„Roland Kaiser hat mir versprochen, keine Schleif und Klebemittel zu verkaufen – solange wir nicht ins Schlagergeschäft einsteigen."
dima • „Santa Maria“, „Gefühle sind frei“, „Herz über Kopf“: Für diese Lieder lieben ihn seine Fans. Selbst Fans von Rock‘n‘Roll-König Elvis müssen zugeben: Roland Kaiser zählt zu den ganz Großen am deutschen Schlager rmament, und zwar bereits seit er im November 1976 mit „Frei, das heißt allein“ seinen ersten Hit landete. Damals saß der dreijährige Jan Krückemeyer noch im Sandkasten.
Heute leitet der 42-Jährige das Wilnsdorfer Unternehmen seines verstorbenen Vaters Reinhard Krückemeyer - spezialisiert auf Schleifmittel und Klebetechnik und 1950 von Reinhard Krückemeyer Senior in Siegen gegründet - bereits seit zehn Jahren als Geschäftsführer. Eine Langspielplatte aus den 80ern war lange Zeit das Einzige, was den Wilnsdorfer Unternehmer mit dem deutschen Schlager-Kaiser verband. Dass sich das eines Tages ändern würde hätte Krückemeyer wohl niemals gedacht. Vor vier Jahren klingelte im Wilnsdorfer Unternehmen das Telefon.
Ein Schlager-Fan war auf der Suche nach Karten für ein Kaiser-Konzert, das in Thüringen statt finden sollte, bei den Klebetechnik-Experten in Wilnsdorf gelandet.
Die Kollegin sei amüsiert gewesen, erklärt Jan Krückemeyer im Gespräch mit der SZ. Und bei dieser Gelegenheit machte der Fan auf ein überraschendes Detail aufmerksam: Des Kaisers CDs und Werbeartikel, wie zum Beispiel Armbänder oder Anstecker, zieren ein ähnliches Logo wie das des Wilnsdorfer Unternehmens. Ein Blick ins weltweite Netz brachte Klarheit: Die beiden Logos waren tatsächlich ziemlich ähnlich. Damals nahmen die Wilnsdorfer Kontakt mit dem Management Roland Kaisers auf. Auch dort habe man sich gewundert. Einige freundliche Gespräche später, auch mit Roland Kaiser persönlich, sei man zu dem Schluss gekommen, das rechtlich eine Verwechslungsgefahr bestehe, so Krückemeyer gegenüber der SZ. Gemeinsam mit den Anwälten wurde deshalb eine entsprechende Vereinbarung getroffen.
Schließlich sei man sicher gewesen, dass die beiden Logos nicht identisch, sondern nur ähnlich seien. Der Kreis um die beiden Buchstaben sei beim Logo des Schlagerstars nicht geschlossen. erklärt Krückemeyer. Im Gegensatz zu den stilisierten Initialen des Unternehmens. Und, so Krückemeyer mit einem Lächeln: Roland Kaiser hat mir versprochen, keine Schleif- und Klebemittel zu verkaufen - solange wir nicht ins Schlagergeschäft einsteigen.“
Die Einigung sei absolut konstruktiv gewesen, so der Wilnsdorfer. Live erlebt hat er den Kaiser übrigens noch nicht, obwohl der ihn einmal eingeladen habe. Krückemeyer: Das passte leider zeitlich nicht. Aber vielleicht hat Herr Kaiser ja 2016 Karten für mich.“ Dirk Manderbach