26. Februar 2015

Ein steiler Aufstieg. Firma Krückemeyer beeindruckte Wirtschaftsminister Garrelt Duin

Siegener Zeitung

sz • Gut informiert zeigte sich der Wirtschaftsminister des  Landes  Nordrhein -Westfalen Garrelt Duin zu Beginn seines kürzlichen Besuchs bei der Firma Krückemeyer: Ihr Unternehmen hat bedeutende Preise gewonnen für Innovation, Effizienz und Kommunikation. Mich interessiert: Wie haben Sie das gemacht?", fragte Garrelt Duin  die beiden Geschäftsführer Jan Krückemeyer und Uwe Kittel.


Die Wilnsdorfer ließen sich nicht lange bitten und skizzierten den Wandel der letzten zehn Jahre vom klassischen Händler zum technischen Verarbeiter von Schleifmitteln und Klebebändern. Erfreut zeigte sich der Minister auch angesichts einiger Stanzteile für die Automobilindustrie, zu denen er einen persönlichen Bezug herstellte: "Nun kann ich weitere Teile zuordnen, die in meinem Dienstwagen zu finden sind."


Die Innovationskraft des Familienunternehmens wurde anhand eines selbst­ klebenden Stanzteils aus Schleifpapier für die Kosmetikbranche veranschaulicht: In einem Projektteam mit einem Kunden wurde ein neuartiges Produkt entwickelt, das vor drei Jahren in einer kleinen Auflage von 5000 Stück produziert wurde. Daraus sind heute bereits 500 000 geworden. Tendenz steigend.  „Das bedeutet, dass wir die technische Lösung individuell für und mit dem Kunden abstimmen müssen", erläuterte Uwe Kittel. „Parallel dazu müssen wir permanent  unseren  Fertigungsprozess  optimieren, denn während 5000 Teile noch problemlos per Hand herstellbar waren, mussten wir schon ab 20 000 Stück die Fertigung automatisieren."


Auf die Frage nach den politischen Einflüssen beklagten die Geschäftsführer des Mittelständlers die bürokratischen Hürden im Tagesgeschäft: Von Gelangenheitsnachweis über Umkehr der Umsatzsteuer, Beweislast bei Metallerzeugnissen bis hin zum Chaos bei Nachweisen zum aktuellen Mindestlohngesetz.
Minister Duin wies auf ein Pilotprojekt in Nordrhein-Westfalen hin, bei dem die Folgekosten für Gesetzesvorhaben errechnet werden, um den Bürokratieaufwand in Unternehmen in Euro und Cent auszudrücken. Mit den Ergebnissen erhofft sich der Landesminister ein größeres Bewusstsein für den zusätzlichen Aufwand, den ein neues Gesetz bei Firmen nach sich zieht.

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