Das System der dualen Berufsausbildung in Deutschland
Wilnsdorf/Sankt Petersburg Am 28. Oktober 2020 nahmen mehr als 80 Experten aus ganz Russland an dem Online-Seminar „Das System der dualen Berufsausbildung in Deutschland“ teil, das von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer in Sankt Petersburg veranstaltet wurde.
Herr Dr. Harry Stolte, Leiter der Gruppe "Berufsausbildung" der GIZ erläuterte ausführlich, wie das duale Bildungssystem in Deutschland funktioniert, welche Strukturen involviert sind, wie Mentoren im Unternehmen ausgebildet werden, welche Vorteile Auszubildende und Unternehmen haben und welche Anforderungen das Unternehmen erfüllen muss, um die Ausbildung durchzuführen.
Jan Krückemeyer, Geschäftsführender Gesellschafter der Krückemeyer GmbH Schleifmittel und Klebebänder hat selbst das Programms "Fit for Cooperation" der GIZ absolviert. So erklärte er den Teilnehmenden, wie in seinem Unternehmen das duale Bildungssystem in der Praxis umgesetzt wird.
„Unser Unternehmen beschäftigt ca. 70 Mitarbeiter, davon sind 8 Auszubildende. Das Unternehmen hat in jedem der vier Ausbildungsbereiche einen Verantwortlichen für die Auszubildenden sowie Mentoren in jeder Abteilung. Die meisten Azubis bleiben nach Abschluss ihrer Ausbildung in unserer Firma. Da wir für eine hochwertige und qualifizierte Ausbildung bekannt sind, haben aber auch viele andere Unternehmen Interesse an unseren Absolventen.“
Sophie Wetstein hat im August 2020 ihre Ausbildung zur Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement begonnen. Sie sagte: „Ich bin mir sehr zufrieden mit meiner Entscheidung, diese Ausbildung bei Krückemeyer zu absolvieren. Zwei Tage in der Woche lerne ich die Theorie an der Berufsschule, die Praxis erlebe ich an den anderen drei Tagen in der Firma. So darf ich aktuell nach kurzer Einweisung schon recht selbstständig in der Einkaufsabteilung mitarbeiten. Mein Ausbildungsgehalt im ersten Jahr beträgt 860 Euro.“
Im Anschluss an die Vorträge gab es viele Fragen der russischen Teilnehmenden, die von Sankt Petersburg bis Nowosibirsk zugeschaltet waren. Die GIZ freut sich, dass das Thema „duale Berufsausbildung“ gefragt ist. Das nächste Seminar in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Russischen Handelskammer findet am 17. November statt. Es geht um die Anwendung von Elementen der dualen Bildung in Russland.